
Welche Auswirkungen könnte die Lieferung von Taurus-raketen auf die deutsche außenpolitik haben?
Nach den jüngsten Wahlen in Deutschland ist die Diskussion über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine erneut entbrannt. Während einige politische Akteure die Lieferung befürworten, warnen andere vor den möglichen Konsequenzen.
EU-Parlamentspräsidentin Metsola fordert Lieferung
EU-Parlamentspräsidentin roberta Metsola hat Deutschland aufgefordert, der Ukraine endlich Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. Sie betonte die breite Unterstützung im EU-parlament für diese Forderung und wies darauf hin,dass die Ukraine nicht ewig warten könne,während täglich Menschen im Krieg sterben.
innenpolitische Uneinigkeit
Innerhalb Deutschlands gibt es unterschiedliche Positionen zur Lieferung der Taurus-Raketen:
- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): Lehnt die Lieferung ab, da er befürchtet, dass Deutschland dadurch direkt in den Krieg hineingezogen werden könnte.
- Grüne und FDP: befürworten die Lieferung. Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck kündigte an, im Falle einer Wahl zum Regierungschef sofort Taurus an die Ukraine liefern zu wollen.
- CDU: Parteichef Friedrich Merz würde die Lieferung unter bestimmten Bedingungen unterstützen, beispielsweise wenn Russland zivile Ziele weiterhin bombardiert.
Forderungen aus dem Ausland
Auch international wächst der Druck auf Deutschland:
- Polens Außenminister Radoslaw Sikorski: Drängt Bundeskanzler Scholz, die Taurus-Raketen an die ukraine zu liefern, und warnt vor einem Vertrauensverlust gegenüber der Regierung in Kiew.
- EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola: Betont die Notwendigkeit einer schnellen Entscheidung und verweist auf die breite Unterstützung im EU-Parlament.
Argumente gegen die Lieferung
Einige Politiker warnen vor den möglichen Konsequenzen einer Lieferung:
- Sahra Wagenknecht (BSW): Warnt vor einer “Kriegskoalition” und bezeichnet die Lieferung von Taurus-Raketen als praktisch eine Kriegserklärung an Russland.
- Bundeskanzler Olaf Scholz: Betont die Gefahr einer direkten Auseinandersetzung zwischen der NATO und Russland und lehnt daher die Lieferung ab.
Forderungen nach Bundestagsabstimmung
Die FDP plant, einen Antrag zur abstimmung über die Lieferung von Taurus-Raketen im Bundestag einzubringen. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sieht parteiübergreifende Einigkeit gegen die SPD und hofft auf eine Mehrheit für die lieferung.
Fazit
Die Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zeigt die tiefen politischen Gräben innerhalb Deutschlands und Europas. Während einige die Notwendigkeit betonen, der Ukraine schnellstmöglich zu helfen, warnen andere vor den potenziellen risiken einer solchen Entscheidung.Es bleibt abzuwarten, wie sich die deutsche Regierung in dieser Frage positionieren wird.