
Vatikan gibt Beginn des Konklaves bekannt
Der Vatikan hat offiziell mitgeteilt, dass das Konklave zur Wahl des neuen Papstes am 7. mai 2025 beginnen wird. Diese Entscheidung folgt auf den Tod von Papst Franziskus am 21. April 2025.
Hintergrund und gesetzliche Vorgaben
Gemäß des Motu proprio “Normas nonnullas”,das 2013 von Papst Benedikt XVI. erlassen wurde, muss nach dem Eintritt der Sedisvakanz eine Wartezeit von 15 Tagen eingehalten werden, bevor das Konklave beginnen kann. Diese Frist kann bei schwerwiegenden Gründen auf bis zu 20 Tage verlängert werden. Da Papst Franziskus am 21. April 2025 verstarb, ergibt sich daraus ein regulärer Beginn des Konklaves am 6. Mai 2025, mit der Möglichkeit einer Verschiebung bis spätestens 11. Mai 2025. Der Vatikan hat nun den 7.mai als Startdatum festgelegt.
Teilnehmer des Konklaves
Zur Wahl des neuen Papstes sind alle Kardinäle unter 80 Jahren stimmberechtigt. Aktuell sind dies 135 Kardinäle, von denen 108 von Papst franziskus ernannt wurden. Die restlichen 27 Kardinäle wurden von seinen Vorgängern, Benedikt XVI. und Johannes Paul II., berufen. Erstmals übersteigt die Anzahl der wahlberechtigten Kardinäle die von Papst Paul VI. festgelegte Obergrenze von 120.
Ablauf des Konklaves
Das Konklave findet in der Sixtinischen Kapelle statt. Die Kardinäle sind während der Wahl von der Außenwelt abgeschottet und dürfen keine Kommunikationsmittel nutzen.Die Wahl erfolgt durch geheime Abstimmungen, wobei ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen benötigt, um gewählt zu werden. Nach jeder erfolglosen Wahl wird schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Kapelle aufsteigen; weißer Rauch signalisiert die erfolgreiche Wahl eines neuen Papstes.
Was ist ein Konklave?
Der Begriff „Konklave“ stammt vom lateinischen cum clave – „mit dem Schlüssel“. Er beschreibt die Praxis, die Kardinäle während der Papstwahl unter Verschluss zu halten, um äußere Einflüsse zu verhindern. Das Konklave ist also eine Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle (unter 80 Jahre alt), die im Geheimen den neuen Papst bestimmen.
Vorbereitungen im Vatikan
Nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes beginnt eine Sedisvakanz – der „leere Stuhl Petri“. Während dieser Zeit ruht die Leitung der Kirche. Der Kardinalskollegium übernimmt die Verwaltung der täglichen Geschäfte.
Der Ort des Konklaves ist traditionell die Sixtinische Kapelle. Bevor das Konklave beginnt, wird sie speziell vorbereitet:
-
Abhörsichere Maßnahmen
-
Abschirmung der Teilnehmer von der Außenwelt
-
Wohnräume für die Kardinäle im „Domus Sanctae Marthae“ (Gästehaus)
Ablauf des Konklaves
-
Einzug und Eid Die wahlberechtigten Kardinäle ziehen feierlich in die Sixtinische Kapelle ein. Dort legen sie einen Eid ab, absolute Verschwiegenheit zu bewahren.
-
„Extra omnes“ Sobald alle Nicht-Beteiligten die Kapelle verlassen haben, ruft der Zeremonienmeister: „Extra omnes!“ – „Alle raus!“. Ab diesem Moment beginnt das eigentliche Konklave.
-
Stimmabgabe Jeder Kardinal schreibt auf einem Stimmzettel (scheda) handschriftlich den Namen seines Wunschkandidaten. Die Stimmzettel werden einzeln eingesammelt und öffentlich verlesen – ohne Namensnennung des Wählers.
-
Auszählung Für eine gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Bei 120 wahlberechtigten Kardinälen bedeutet das mindestens 80 Stimmen für einen Kandidaten.
-
Rauchzeichen Nach jeder Abstimmung werden die Stimmzettel verbrannt:
-
Schwarzer Rauch (fumata nera) = Kein Ergebnis
-
Weißer Rauch (fumata bianca) = Ein neuer Papst wurde gewählt
Zusätzlich wird seit 2005 auch die Petersglocke geläutet, um das Ergebnis zweifelsfrei zu signalisieren.
-
-
Annahme der Wahl Hat ein Kardinal die erforderliche Mehrheit erreicht, wird er gefragt:
„Acceptasne electionem?“ – „Nimmst du die Wahl an?“
Bei Zustimmung folgt:
„Quo nomine vis vocari?“ – „Welchen Namen willst du tragen?“Der neue Papst nimmt einen Papstnamen an – meist in Anlehnung an seine Vorbilder oder programmatisch gewählt.
-
Habemus Papam Der neue Papst kleidet sich in die vorbereitete weiße Soutane und erscheint wenig später auf dem Balkon des Petersdoms. Dort verkündet der Kardinalprotodiakon:
„Habemus Papam!“ – „Wir haben einen Papst!“
Anschließend gibt der neue Pontifex seinen ersten apostolischen Segen: Urbi et Orbi – „der Stadt und dem Erdkreis“.
Wie lange dauert ein Konklave?
Es gibt keine festgelegte Dauer. Ein Konklave kann wenige Tage oder auch mehrere Wochen dauern. Das längste in der Geschichte dauerte von 1268 bis 1271 – mehr als zwei Jahre.
Im modernen Ablauf finden täglich zwei Wahlgänge am Vormittag und zwei am Nachmittag statt. Nach drei Tagen folgen Gebets- und Besinnungstage, bevor es weitergeht.
Wer darf Papst werden?
Theoretisch jeder getaufte männliche Katholik – praktisch wird jedoch seit Jahrhunderten stets ein Kardinal gewählt. Sollte jemand gewählt werden, der kein Bischof ist, wird er umgehend zum Bischof geweiht.
Ausblick
Die bevorstehende Papstwahl wird mit spannung erwartet, da sie die richtung der katholischen Kirche für die kommenden Jahre bestimmen wird. Die Gläubigen weltweit hoffen auf eine zügige Wahl und die Bekanntgabe des neuen Pontifex.
Quellen: