
Was sind die rechtlichen Konsequenzen für Männer,die ihre Partnerinnen in sogenannten Unterwerfungs-Ritualen verletzen?
Freitag,25. April 2025, 11:36 Uhr, Berlin
In einem aufsehenerregenden Prozess steht derzeit ein 35-jähriger Mann vor dem Landgericht Berlin, dem vorgeworfen wird, seine 28-jährige Freundin im Rahmen eines bizarren Rituals schwer verstümmelt zu haben. Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung und versuchten Mord.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte seine Partnerin in ihrer gemeinsamen Wohnung in Berlin-Neukölln über mehrere Stunden hinweg gefesselt und misshandelt haben. Dabei habe er ihr mit einem Messer tiefe Schnittverletzungen zugefügt und sie gezwungen, sich seinen Anweisungen zu unterwerfen.Die frau erlitt dabei erhebliche Verletzungen, darunter den Verlust mehrerer Finger.
Der Angeklagte, ein ehemaliger Kampfsportler, bestreitet die Vorwürfe und gibt an, dass die Handlungen im gegenseitigen Einvernehmen im Rahmen von Rollenspielen stattfanden. Die Staatsanwaltschaft hingegen sieht in den Taten eine klare Überschreitung der Grenzen und spricht von einem ”sadistischen Ritual”,das der Angeklagte zur Demonstration seiner Macht durchgeführt habe.
Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann bereits in der Vergangenheit durch gewalttätiges Verhalten gegenüber früheren Partnerinnen aufgefallen war. Zeugen berichten von Kontrollzwang und psychischer Manipulation, die er auf seine Partnerinnen ausgeübt haben soll.
Die Verteidigung argumentiert, dass die Verletzungen nicht vorsätzlich herbeigeführt wurden und dass der Angeklagte unter einer schweren psychischen Erkrankung leide, die sein Verhalten beeinflusst habe.Ein psychiatrisches Gutachten soll klären, inwieweit der Mann schuldfähig ist.
Der Prozess hat in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt und eine Debatte über die Grenzen von einvernehmlichen sexuellen Praktiken und die Verantwortung in Beziehungen ausgelöst. Opferschutzorganisationen fordern strengere Gesetze und mehr aufklärung, um solche Taten in Zukunft zu verhindern.
Die Verhandlung wird in den kommenden Wochen fortgesetzt.Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe.